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Site description (2008 baseline):
Site location and context
Das IBA «Piora – Dötra» umfasst drei alpine Täler in der Lukmanierregion, welche durch Wasserscheiden voneinander getrennt sind: Val Piora, Valle Santa Maria und Val Cadlimo. Das ganze Gebiet ist sehr abwechslungsreich und zeichnet sich aus durch eine Vielzahl
von artenreichen Bergwiesen und Weiden mit Baum- und Gebüschgruppen, Bergwäldern,
Kleingewässern, Mooren, Blockschutthalden und Felsregionen.
In den Wäldern dominieren Lärchen, Arven und Fichten, in den oberen Waldregionen
zusätzlich die Bergföhre. Klimatisch steht das Gebiet sowohl unter nordalpinem wie unter mediterranem Einfluss.
Val Piora: Von Ost nach West verlaufendes Tal mit einigen grösseren Bergseen (z.B. Lago Ritóm), alpinen Rasen und felsigen Regionen.
Valle Santa Maria: West-Ost-Tal mit kleineren Siedlungen (z.B. Dötra), traditionellem Landbau und artenreichen Heuwiesen. Die Hänge in den tieferen Lagen sind bewaldet, in den höheren befinden sich alpine Rasen und Felsen.
Val Cadlimo: Hochalpines Tal, welches zum Einzugsgebiet des Vorderrheins gehört.
Wichtiges Vogelgebiet für Arten des eurasisch hochmontanen (alpinen) Bioms. Alpenbraunelle
und Schneesperling brüten in grösserer Zahl. Daneben zählen Mauerläufer, Alpendohle
und Zitronengirlitz zu den Brutvögeln. In den tieferen Lagen der Valle Santa Maria finden sich Arten der halboffenen Landschaft wie Wendehals, Dorngrasmücke, Gartenrotschwanz, Braunkehlchen und Zippammer.
Piora ist seit 1988 der am regelmässigsten besetzte Brutplatz des Rotsternigen Blaukehlchens in der Schweiz, der bekannt ist.
Pressure/threats to key biodiversity
Weitgehend unbedrohte Landschaft, die im Sommer vor allem als Wandergebiet genutzt wird.
Verbuschung und Vergandung und damit eine Veränderung der Vegetation gefährden die reichhaltige Naturlandschaft, da den Mähwiesen und Weiden in den tieferen und landwirtschaftlich genutzten Regionen des IBAs die Aufgabe der Nutzung droht.
In den 1980er Jahren bestand bei Dötra ein Projekt für ein grosses Sportzentrum. Finanzielle Probleme der Planer bedeuteten das Aus dieser Projekte. 1995
gelang es der SVS-Landesorganisation Ficedula dank finanzieller Hilfe der Ornithologischen
Gesellschaft Zürich OGZ 45 Hektaren Land zu kaufen, wo Bauten geplant waren. Kurz darauf wurde die Fondazione Dötra gegründet. Die Stiftung ist Trägerin eines Vernetzungsprojekts, schützt damit unter anderem die grossflächig vorhandenen Trockenwiesen und fördert den langfristigen Erhalt dieser einmaligen Kulturlandschaft.
BLN-Landschaften: Paesaggio fluviale e antropico della Valle del sole (Blenio): wenig im IBA; Piora – Lucomagno – Dötra: teilweise im IBA;
Moorlandschaften: Alpe di Chièra: grössenteils im IBA; Lucomagno/Dötra: vollständig im IBA;
Flachmoore: 13 Objekte: vollständig im IBA;
Hochmoore: 5 Objekte: vollständig im IBA;
Auengebiete: Campall: vollständig im IBA;
Recommended citation
BirdLife International (2024) Important Bird Area factsheet: Piora - Dötra (Switzerland). Downloaded from
https://datazone.birdlife.org/site/factsheet/piora--dötra-iba-switzerland on 23/12/2024.